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Krebspest

Aphanomyces-Krankheit

Ersmalig wurde 1860 über ein massenhaftes Sterben von Flusskrebsen in der Lombardei berichtet. Die Ursache für dieses Massensterben konnte man auf eingeschleppte Krebse in Zierfischsendungen aus Nordamerika nachweisen bzw. zurückverfolgen.Da die Krebsepest bei unseren heimischen Flusskrebsen zu 100% tödlich verläuft, waren noch vor Ende des Jahrhunderts vielerorts die heimischen Populationen erloschen, bis auf isolierte Restpopulationen.

Die Amerikanischen Flusskrebsarten sind Träger dieses Erregers und somit indirekter Auslöser der Krebspest. Sie selbst sind resistent bzw. zumindest teilresistent und können somit lebenslanger Überträger des Erregers sein.

Der Erreger (Sporen) selbst ist in der Lage bis zu 16 Tage ohne Wirt im Wasser zu überleben. Die Übertragung in dieser Zeit ist durch unterschiedlichste Wege möglich. Neben der natürlichsten Übertragung, nämlich der amerikanischen Krebse, kann der Erreger durch Wassertransport jeglicher Form (feuchtes Angelgerät, Gummi-/Wattstiefel, Wassersportgeräte, etc.) in andere Gewässer übertragen werden.

1927 wurde eindeutig ein miteingeschleppter Algenpilz (Aphanomyces astaci) als Verursacher dieser Krankheit ausfindig gemacht. Vorher wurde ein Bakterium als Verursacher vermutet.

Beim Kartieren von Flusskrebsen ist also höchste Vorsicht geboten. Nach jedem Gewässerwechsel sollten also alle Gegenstände die mit dem vorherigen Gewässer in berührung gekommen sind gewechselt oder desinfiziert werden. Da der Erreger auch 3 Tage auf trockenen Gegenständen überleben kann, sollte man die Gegenstände vor der nächsten Kartierung mindestens 4-5 Tage austrocknen lassen oder sorgfältig und sehr gewissenhaft desinfizieren!

Auch Angler und Bachpaten sollten über die leichte Übertragung der Krebspest informiert werden und entsprechende Schutzmaßnahmen treffen.