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heimische Arten



Vor ca. 130 Jahren lebten in unseren Bächen, Flüssen und stehenden Gewässern noch große, heute unvorstellbare, Bestände von unseren heimischen Flusskrebsen.

Der Edelkrebs (Astacus astacus) war weit verbreitet und sehr individuenreich. Sein Lebensraum erstreckte sich im Mittel- bis Unterlauf der fließenden Gewässer, auch in Teichen und Seen. Durch sein wohlschmeckendes Fleisch und das leicht Fangen dieses Flusskrebs, war er ein beliebtes Nahrungsmittel und Handelsobjekt.

Der Steinkrebs (Austropotamobius torrentium) ist um einiges kleiner und ein Bewohner kalter und schnellfließender Bachoberläufen.

In den letzten 130 Jahren sind die Bestände beider Arten dramatisch zusammengebrochen. Grund dafür waren vorallem die Einwanderung bzw. Aussetz-/Besatzmaßnahmen der nicht heimischen amerikanischen Krebsarten und die damit verbundene eingeschleppte, seuchenartige Ausbreitung einer tödlichen Infektionskrankheit ("Krebspest"). Auch Eingriffe des Menschen in Ihre Lebensräume trugen dazu bei. Nicht nur durch die Übertragung der Krebspest sind die amerikanischen Krebse den heimischen überlegen, sondern auch artspezifisch dominanter den heimischen Krebsen gegenüber.

Die heimischen Flusskrebse stehen nun ganzjährig unter Naturschutz, was auch ein Grund für die heute sehr lückenhafte Datengrundlage ist. Es liegen nur vereinzelt Nachweise über die Vorkommen der heimischen Arten vor. Aus diesem Grund können auch nur schwer Schutzmaßnahmen durchgeführt werden.

Eine aktuelle Problematik könnte die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) werden. Im Rahmen dieser sollen Querbauwerke zurück bzw. umgebaut werden um die Durchgängigkeit zu gewährleisten. Jedoch können sich durch diese Maßnahmen auch die nich heimischen Arten weiter ausbreiten und die letzten Lebensräume unserer heimischen Flusskrebse besiedeln und die heimischen Flusskrebse durch Übertragung der Krebspest töten oder durch ihre Dominanz verdrängen.