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Geschlecht / Fortpflanzung



Die Geschlechtsbestimmung bei Flusskrebsen geschieht anhand der Anordnung der Gonopoden. Beim männlichen Flusskrebs liegen die Gonopoden über den ersten Schreitbeinen. Beim Weibchen liegen keine Gonopoden über den ersten Schreitbeinen
(siehe Bild).

Gonopoden: zum Begattungsorganen umgewandelte Extremitäten von Gliederfüßern.


Bei den meisten in RLP vorkommenden Arten beginnt die Paarung im Herbst mit dem sinken der Wassertemperatur. Das Paarungsverhalten ist bei fast allen Arten gleich. Das Männchen hält das Weibchen mit den Scheren fest und dreht es auf den Rücken oder in eine seitliche Lage. Das Männchen übergibt dann mit seinen Gonopoden (siehe oben) die Spermienpakete dem Weibchen. Dieses deponiert die sogenannte Spermatophore im Körper. Über den Winter wird so die Spermatophore gespeichert und erst im kommenden Frühjahr zusammen mit den Eiern unter dem Abdomen angeheftet. Bei den Eiern befindet sich eine Flüßigkeit die die Spermatophore aktiviert und so die Spermien für die Befruchtung der Eier frei gibt. Das Weibchen betreibt eine sehr aufwändige Brutpflege. Abgestorbene Eier werden aussortiert und den befruchteten Eiern wird mit den Schwimmfüßchen Sauerstoff zu gefächert.

Flusskrebs-Weibchen sind sehr Paarungswillig, so gelingt es auch einem deutlich kleineren Mänchen ein größeres Weibchen zu begatten. Es finden auch sehr häufig Kämpfe zwischen den Männchen statt, bei denen auch durch die Scheren Extremitäten dem Gegener abgepetzt werden können, diese wachsen aber wieder nach.


Spermatophore: Samenkapsel die der Aufbewahrung der Samen bis zur Befruchtung dient. Sie ist bei den Flusskrebsen stäbchenförmig und außerhalb verhärtet. Durch den Schleim den das Weibchen gemeinsam mit den Eiern ausscheidet, wird diese verhärtete Kapsel aufgelöst und somit die Spermien freigegeben.